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DER TOD UND GOTT
Peter Marggrafs Zeichnungen in dem Buch "Draußen
vor der Tür" von Wolfgang Borchert
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Elvelin Eberle
Die Zeichnungen von
Peter Marggraf zum Thema „Der Tod und Gott“ in dem Buch „Draußen vor der
Tür“ von Wolfgang Borchert bilden eine beeindruckende visuelle
Interpretation der tiefgreifenden existenziellen und metaphysischen Themen
des Theaterstücks. Marggrafs Arbeiten, die auf 120 g/qm Schreibpapier mit
Graphit und Asphaltlack entstanden sind, spiegeln die düstere und
bedrückende Atmosphäre wider, die das Stück durchzieht.
Das Drama „Draußen vor der Tür“ thematisiert die
Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit des aus dem Krieg zurückkehrenden
Soldaten Beckmann, der sich in einer von Gott und Mensch verlassenen Welt
wiederfindet. Marggrafs Zeichnungen greifen diese Themen auf und vertiefen
sie durch ihre symbolträchtige und reduzierte Bildsprache. Die Entscheidung,
mit Graphit zu arbeiten, verleiht den Zeichnungen eine monochrome, fast
gespenstische Qualität, die die existenzielle Bedrohung und die
allgegenwärtige Präsenz des Todes in Beckmanns Welt unterstreicht. Der
Einsatz von Asphaltlack, einem Material, das normalerweise mit Straßenbau
und industrieller Arbeit in Verbindung gebracht wird, fügt den Arbeiten eine
zusätzliche Schicht von Rauheit und Härte hinzu, die die Kämpfe und das
Leiden der Charaktere im Stück reflektiert.
Marggraf gelingt es, die Figuren von Gott und Tod
in einer Weise darzustellen, die sowohl ihre Macht als auch ihre Ohnmacht
zeigt. Der Tod, der in Borcherts Stück als Straßenfeger erscheint, wird in
den Zeichnungen als eine düstere, unnachgiebige Knochengestalt mit Graphit
dargestellt, die eine merkwürdige Ruhe und Akzeptanz ausstrahlt. Gott
hingegen, mit Asphalt gemalt, der in Beckmanns Traum als schwach und hilflos
erscheint, wird in Marggrafs Interpretation als gebrochene oder
fragmentierte, schemenhafte Gestalt gezeigt, die die Abwesenheit göttlicher
Ordnung in der Nachkriegswelt symbolisiert.
Die 42 x 30 cm großen Blätter sind nicht nur in
ihrer Thematik eindrucksvoll, sondern auch in ihrer formalen Komposition.
Marggraf nutzt den leeren Raum geschickt, um die Isolation und Einsamkeit
Beckmanns zu verdeutlichen. Die Entscheidung, diese Zeichnungen auf dünnes
Schreibpapier zu fertigen, trägt zur Fragilität und Vergänglichkeit der
dargestellten Szenen bei.
Insgesamt ergänzen und vertiefen die Zeichnungen
von Peter Marggraf die
literarische Vorlage auf kraftvolle Weise. Sie
bieten dem Betrachter eine zusätzliche Dimension des Verstehens und Erlebens
von Borcherts „Draußen vor der Tür“ und machen die komplexen Themen von Tod,
Schuld, Gott und Verzweiflung visuell erlebbar.
Mehr
Informationen zu dem Buch finden Sie hier
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